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Babys erstes Lebensjahr
Was passiert im ersten Lebensjahr?
Was in den ersten zwölf Monaten im Leben eines Kindes passiert, beeinflusst den Rest ihres Lebens. Neben wichtigen motorischen und geistigen Entwicklungsschritten bauen sie vor allem emotionale Bindungen auf. Durch die liebevolle Fürsorge der Eltern entwickeln die Kleinsten das sogenannte „Urvertrauen“ – das Vertrauen in die Welt und in sich selbst, das den Kindern später hilft, Hürden im Leben zu meistern. Körperliche Nähe, also Kuscheln und die Vermittlung von Geborgenheit und Schutz, hilft dabei, ein Urvertrauen zu entwickeln.
Die größten Meilensteine
Säuglinge lernen jeden Tag Neues. Es gibt jedoch einige Meilensteine, die besondere Momente im jungen Leben darstellen und die euch Eltern wahrscheinlich mit dem größten Glücksgefühl erfüllen. Diese Meilensteine sind nicht bei allen Kindern im gleichen Alter zu erwarten, sie hängen von der individuellen Entwicklung ab. Dennoch kann man abschätzen, ab wann ihr euch auf diese Erfolge einstellen dürft.
- Zwischen dem siebten und dem zehnten Monat beginnen Babys mit dem Krabbeln. Im Anschluss werden sie immer mobiler und fangen an, sich hochzuziehen und erste Schritte an eurer Hand zu wagen.
- Der erste Schritt allein kann zwar sehr klein sein, ist aber ein mächtiger, was die Entwicklung der Kleinsten angeht. Auch für diesen Meilenstein gibt es kein festgelegtes Alter, meist passiert er aber zwischen dem siebten und dem elften Monat. Vielleicht wagt es mit Hilfe von Möbeln und Wänden seine ersten Schritte und erkundet seine Umgebung.
- Ein weiterer wichtiger Moment im Leben eines Kindes ist das erste Wort. Ab wann Babys sprechen, variiert stark. Die Sprache von Säuglingen entwickelt sich vom ersten Brabbeln über den vermeintlichen Austausch mit euch Eltern bis hin zu Nachahmungsversuchen von Wörtern, die die Bezugspersonen nutzen. Das erste verständliche Wort bekommen Eltern in der Regel, um den ersten Geburtstag herum zu hören. Wenn es dann noch ein „Mama“ oder „Papa“ ist, ist die Freude natürlich umso größer.
Das junge Immunsystem
Im ersten Lebensjahr entwickelt sich auch das kindliche Immunsystem. Babys kommen schon mit dem sogenannten „Nestschutz“ auf die Welt. Dieser bildet eine Art Grundausstattung mit wichtigen Abwehrstoffen, die ihre Mama ihnen mit auf den Weg gegeben hat. Doch dieser wirkt nicht gegen alle Krankheiten, denn Mamas können nur Antikörper gegen die Krankheiten weitergeben, die sie selbst durchgestanden haben oder gegen die sie geimpft wurden. Und das auch nur, wenn die Konzentration der Antikörper hoch genug ist.
Unsere Kleinsten bestmöglich schützen
Gegen viele Erkrankungen, gegen die Babys keinen Netzschutz haben, gibt es andere Schutzmöglichkeiten. Insbesondere Impfungen unterstützen das junge Immunsystem bei der Abwehr von Erregern. Im Impfkalender stehen alle von der STIKO empfohlenen Impfungen und die entsprechenden Altersempfehlungen. Gerade in den ersten Lebensmonaten stehen viele Impftermine an, da die Kleinsten aufgrund ihres noch nicht gänzlich entwickelten Immunsystems besonders anfällig sind. Es ist wichtig, diese Termine einzuhalten oder schnellstmöglich nachzuholen. Außerdem gibt es über den Standardimpfplan hinaus noch weitere Impfungen, die zum bestmöglichen Schutz des Kindes beitragen können. Die Meningokokken-C-Impfung beispielsweise, die von der Ständigen Impfkommission für alle Kinder standardmäßig empfohlen wird, kann nicht umfassend vor Meningokokken-Erkrankungen schützen.¹ Nur etwa 13 % der Meningokokken-Fälle werden durch die Gruppe C ausgelöst.² Aus diesem Grund gibt es die zusätzlich möglichen Impfungen gegen Meningokokken der Gruppe B und eine Kombi gegen A, C, W und Y.
Selten aber lebensbedrohlich
Meningokokken-Erkrankungen kommen zwar selten vor, können aber schnell lebensbedrohlich werden.³ Die Bakterien werden durch Tröpfcheninfektionen übertragen (z. B. beim Niesen oder Husten) und können innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Auftreten der Symptome zum Tod führen.⁴,⁵ Die Diagnose einer solchen Erkrankung gestaltet sich schwierig, da sie sich meist durch unspezifische Symptome wie Fieber, Schüttelforst oder Kopfschmerzen äußert.⁶ Ein bestmöglicher Schutz ist daher sinnvoll.
Macht euch schlau!
Sprecht jetzt eure Kinder- und Jugendärztin bzw. euren Kinder- und Jugendarzt auf die zusätzlich möglichen Impfungen an und informiert euch auf unserer Website über den bestmöglichen Schutz vor Meningokokken! Dann könnt ihr die kleinen (und für euch so großen) Schritte eurer Schätze umso mehr genießen.
¹ RKI: „Epidemiologisches Bulletin 34/2021“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3BdFx0k Oktober 2021.
² RKI: SurvStat@RKI 2.0. Verfügbar unter: https://survstat.rki.de, Stand: Epidemiologisches Jahrbuch 2019, Invasive Meningokokken-Erkrankungen gemäß Referenzdefinition; Meldepflicht gemäß IfSG; 2019; Oktober 2021.
³ Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen". Verfügbar unter: https://bit.ly/2X7aroA. Oktober 2021.
⁴ WHO: „Fact Sheet Meningococcal meningitis”. Verfügbar unter: https://bit.ly/2rA9JVb. Oktober 2021.
⁵ BZgA: „Erregersteckbrief Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/33GX3tY. Oktober 2021.
⁶ RKI: „Ratgeber Meningokokken”. Verfügbar unter: https://bit.ly/34RsKkm. Oktober 2021.
Veröffentlicht im NOVEMBER 2021
NP-DE-MNX-WCNT-210057; 11/21