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Impfungen – warum der kleine Piks gar nicht so schlimm ist
Unsicherheiten bei Impfungen übertragen sich aufs Kind
Impfungen müssen bei Kindern keine Angst oder Schrecken auslösen – vielmehr überträgt sich häufig einfach nur die Anspannung der Eltern auf die Kinder. Die Eltern nehmen automatisch an, dass ihre Kleinen den Piks furchtbar finden und natürlich gehen diese dann davon aus, dass ihnen etwas Schlimmes bevorsteht. Gut gemeinte Beruhigungen wie: „So schlimm wird es nicht, du bist doch tapfer“ steigern die Erwartungshaltung der Kinder vor etwas Schmerzhaftem. Mitleid zu haben hilft an dieser Stelle auch nicht, schließlich müssen die Kinder (und auch die Eltern) durch Impfsituationen durch.
Tipps während der Impfung
Der Münchener Kinder- und Jugendarzt Philipp Schoof kennt solche Situationen zur Genüge. „Zuerst einmal sollte man sich vor Augen führen, dass nichts Schlimmes passiert: Natürlich pikst es einmal kurz, das war es dann aber auch schon. Das kann man den Kindern so auch sagen“, empfiehlt der Experte. Er hat außerdem einige Tipps parat: „Ältere Kinder kann man ablenken, indem man sie auffordert, nach links oder rechts – also weg vom Arzt – zu schauen und dabei ihr Lieblingsessen, Lieblingstier o. ä. mitzuteilen. Dabei merken sie den kleinen Piks kaum und es ist sowieso weniger spürbar für das Kind, wenn es beim Impfen nicht hinsieht.“
Man kann größeren Kindern während der Untersuchung außerdem ruhig erklären, was gerade passiert, um ihnen die Angst zu nehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben, den Ablauf besser zu verstehen.
Babys können, falls möglich, während der Impfung oder Blutentnahme gestillt werden, da dies zum Stressabbau bei ihnen führt.
Der kleine Piks schafft eine Menge Sicherheit
Wenn die Impfungen geschafft sind, kann man sich zusammen mit der tapferen kleinen Patientin oder dem Patienten mit einem Eis oder etwas anderem belohnen – die Vorfreude darauf bewirkt manchmal Wunder.
Du kannst also beruhigt sein – dieser kleine Piks schafft eine Menge Sicherheit. Denn wie Schoof betont, ist das kindliche Immunsystem für Impfungen gut gerüstet. Sorgen um die Inhaltsstoffe und die höhere Anzahl der Impfungen müssten sich Eltern auf keinen Fall machen. Moderne Impfstoffe sind hoch gereinigt und enthalten meistens nur einzelne Bestandteile der Erreger. (1) Dank jahrelanger Forschung können Impfungen Kinder (und dich) heute gegen mehr Infektionskrankheiten, z. B. auch ausgelöst durch Meningokokken-Bakterien, bestmöglich schützen. Informiere dich daher jetzt, welche zusätzlich möglichen Impfungen deine Kinder- und Jugendärztin oder dein -arzt empfiehlt (und ob die Kleinen beispielsweise gegen weitere Meningokokken-Gruppen geimpft werden sollten).
¹ RKI: „Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts zu den 20 häufigsten Einwänden gegen das Impfen“. Verfügbar unter: https://bit.ly/33Ee8Ve. April 2022.
Veröffentlicht im AUGUST 2020
NP-DE-MNX-WCNT-220119; 04/22