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Miriams Geschichte: „Das alles war mental schwer auszuhalten.“

Meningokokken-Erkrankungen sind schwer zu erkennen
Hannah ist mit ihren sechs Monaten eigentlich eine kleine aktive Entdeckerin. Sie will alles sehen, anfassen und immer dabei sein. Doch plötzlich bekommt sie hohes Fieber, trinkt wenig, ist sehr schläfrig und schlapp. Ihre Mama Miriam hat ein ungutes Gefühl, dass mehr dahinterstecken könnte und fährt mit der Kleinen in die Kinderarztpraxis. Die Vertretungskinderärztin schickt Miriam zunächst noch einmal nach Hause, sie habe heute bereits 20 Kinder mit ähnlichen Symptomen gehabt. Das ist das Tückische: anfangs kann man Meningokokken-Erkrankungen mit ihren ungenauen und grippeähnlichen Symptomen meist noch nicht eindeutig erkennen,[1] wie bei Hannah. Meningokokken-Erkrankungen sind zwar sehr selten, sie können allerdings innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich verlaufen.[2] Leider sind Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren am häufigsten betroffen.[3]
Was Meningokokken eigentlich sind, welche Symptome auftreten und welche Ansteckungswege es gibt, erfährst du hier.
Diagnose Meningokokken-Meningitis
Am nächsten Morgen fährt Miriam ein weiteres Mal mit Hannah in die Kinderarztpraxis, ihre Tochter reagiert zu diesem Zeitpunkt kaum noch. Nun wird Miriam von ihrer Kinderärztin direkt in höchster Eile ins Krankenhaus geschickt. Dort folgt die Diagnose Meningokokken-Meningitis; eine Hirnhautentzündung, ausgelöst durch Meningokokken-Bakterien.
Hoffen und Bangen
Es ist eine schwere Zeit für Miriam: „Das alles war mental nur schwer auszuhalten“. Sie muss zusehen, wie schlecht es Hannah geht, ohne helfen zu können, sie kann nur hoffen, dass die Behandlung schnell anschlägt. Hannah bekommt sofort Antibiotika, um die Bakterien zu bekämpfen. Und es funktioniert, die Kleine schafft es ohne Folgeschäden. Sie verbringt insgesamt eine Woche auf der Intensivstation und drei weitere Tage auf einer normalen Station, bevor sie wieder nach Hause darf.
Zum Glück ohne bleibende Schäden
Hannah geht mittlerweile aufs Gymnasium und ist im Schulsanitätsdienst aktiv. Sie reitet, spielt Handball und tanzt. Miriam ist sich bewusst, dass es hätte anders ausgehen können: Bei jeder bzw. jedem fünften Erkrankten treten trotz Behandlung Komplikationen und Folgeschäden auf.[1] Wie du dir sicher vorstellen kannst, ist Miriam heilfroh darüber, wie gut Hannah die Erkrankung überstanden hat.

Lass dich beraten, wie du dein Kind bestmöglich schützen kannst
Auch wenn ihre Geschichte nochmal gut ausgegangen ist, möchte Miriam andere Eltern darüber aufklären, wie sie ihr Kind vor einer Meningokokken-Erkrankung schützen können. Für sie ist diese Zeit der Ungewissheit und der Angst ein Auslöser, über ihre Erfahrungen zu sprechen: „Ich wünsche es niemandem, draußen vor der Intensivstation zu stehen und zu bangen, ob dein Kind es schafft. Daher sollten andere Eltern wissen, welche Möglichkeiten es gibt, Kinder bestmöglich zu schützen.“
Sprich deine Kinderärztin bzw. deinen -arzt jetzt auf die unterschiedlichen Meningokokken-Impfungen an – für dein Kind.
[1] Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen". Verfügbar unter: https://bit.ly/32GK5uR. Juni 2022.
[2] BZgA: „Erregersteckbrief Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/32Bnccl. Juli 2022.
[3] RKI: „Ratgeber Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/2CDBI8G. Juli 2022.
[4] RKI: „Epidemiologisches Bulletin 04/2022“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3HGNm1C. Juni 2022.
[5] RKI: SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de, Stand: Epidemiologisches Jahrbuch 2019, Invasive Meningokokken-Erkrankungen mit Angabe der Serogruppe gemäß Referenzdefinition; Meldepflicht gemäß IfSG; Juni 2022.
Veröffentlicht im AUGUST 2022
NP-DE-MNX-WCNT-220065; 08/22