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Welt-Sepsis-Tag: Leonies Folgeschäden bleiben

Leonies Geschichte
„Ich bin so dankbar, dass wir das Leben mit ihr erleben dürfen“, sagt Leonies Mutter mit Blick auf ihre Tochter. Denn Leonie musste mit ihren knapp drei Jahren bereits mehr durchmachen als andere Menschen in einem ganzen Leben.
Mit gerade einmal elf Monaten erkrankte Leonie an einer Meningokokken-Sepsis – einer Blutvergiftung, ausgelöst durch Meningokokken-Bakterien. Meningokokken-Erkrankungen sind zwar sehr selten, können aber innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich verlaufen.[1] Leonies Mutter wurde vom Krankenhaus zunächst zwei Mal mit ihrem Baby wieder nach Hause geschickt, da die Symptome anfangs sehr unspezifisch waren und daher die Ärzt*innen aufgrund des Fiebers und der Erkältungssymptome einen grippalen Virusinfekt vermuteten.
Als Leonie nur noch flach atmete und dunkle Hauteinblutungen bekam, fuhr ihre Mutter das dritte Mal mit ihr ins Krankenhaus: „Als sie Leonie so sahen, fingen alle sofort an zu rennen und alles musste so schnell wie möglich gehen, um sie zu retten. Sie hatte einen septischen Schock, mehrere Organe versagten und aufgrund der Hauteinblutungen vermuteten die Ärztinnen und Ärzte dann sofort eine Meningokokken-Erkrankung.“ Der Verdacht bestätigte sich. Leonie bekam Bluttransfusionen, musste wegen Organversagens an die Dialyse und wurde mehr als 20-mal an ihrem Bein operiert. Fast drei Monate kämpften die Ärzt*innen um ihr Überleben. Sie schaffte es – doch die Folgeschäden werden bleiben.
Folgeschäden nach jeder fünften Meningokokken-Erkrankung
Leonies Bein ist heute stark vernarbt. Solange sie wächst, muss sie jedes Jahr operiert werden, um das Bein zu verlängern. Dadurch muss sie immer wieder aufs Neue laufen lernen. Ihr Immunsystem ist noch immer geschwächt und sie hat noch immer eine Ernährungssonde sowie Schwierigkeiten beim Schlucken. Folgeschäden nach einer Meningokokken-Erkrankung betreffen jede*n fünfte*n – trotz Behandlung.[2] Etwa jede*r zehnte Erkrankte stirbt in Folge einer Blutvergiftung.[1]
Impfungen können Folgeschäden verhindern
Anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am 13. September soll auf die Erkrankung aufmerksam gemacht werden und, dass ein umfassender Impfschutz lebenslange Folgeschäden verhindern kann.
Gegen Meningokokken-Erkrankungen gibt es unterschiedliche Impfungen. Leonies Eltern wünschen sich, man hätte sie schon frühzeitig umfassend darüber aufgeklärt. „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich mich darüber informieren, welche Impfungen zur Verfügung stehen – und nicht nur, welche zu den Standardimpfungen gehören“, sagt Leonies Mutter heute.
Bestmöglicher Schutz durch unterschiedliche Meningokokken-Impfungen
Gruppe B ist in Deutschland mit über 60 % für die meisten Fälle verantwortlich, gefolgt von Y, C, W, A und anderen.[4] Viele Krankenkassen erstatten die Kosten der zusätzlich möglichen Impfungen bereits auf Anfrage ganz oder teilweise – hier auf unserer Website findest du eine Übersicht dieser Krankenkassen.
Babys und Kleinkinder unter zwei Jahren haben das höchste Risiko, an Meningokokken zu erkranken.[5] Sprich deine Kinderärztin bzw. deinen -arzt jetzt auf die unterschiedlichen Meningokokken-Impfungen an – für dein Kind!
[1] BZgA: „Erregersteckbrief Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/32Bnccl. Juli 2022.
[2] Deutsches Grünes Kreuz: „Häufige Fragen und Antworten zu Meningokokken-Erkrankungen". Verfügbar unter: https://bit.ly/2O8tlaw. Juli 2022.
[3] RKI: „Epidemiologisches Bulletin 04/2022“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3HGNm1C. Juli 2022.
[4] RKI: SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de, Stand: Epidemiologisches Jahrbuch 2019, Invasive Meningokokken-Erkrankungen mit Angabe der Serogruppe gemäß Referenzdefinition; Meldepflicht gemäß IfSG; Juni 2022.
[5] RKI: „Ratgeber Meningokokken“. Verfügbar unter: https://bit.ly/2CDBI8G. Juli 2022.
Veröffentlicht im SEPTEMBER 2022
NP-DE-MNX-WCNT-220066; 08/22