Tamara mit Kelly auf dem Sofa

Kellys Symptome ähnelten zunächst einem grippalen Infekt

Als ihr sechs Monate altes Baby Fieber bekommt, denkt sich Tamara nichts Schlimmes dabei – es ist schließlich Februar und damit mitten in der Erkältungszeit. Als sich die kleine Kelly jedoch übergibt, beschließt ihre Mama, zu ihrer Kinderärztin zu fahren. Dort wird sie erstmal mit der Bitte nach Hause geschickt, ihr Kind genau zu beobachten und sich zu melden, wenn sich ihr Zustand verschlimmern sollte. Anderthalb Tage lang macht Kelly keinen allzu schlechten Eindruck, zwischenzeitlich verbessert sich ihr Zustand sogar und ihre Eltern vermuten einen grippalen Infekt. Als die fiebernde Kelly jedoch lethargisch wird, den Kopf überstreckt und Punkte auf ihrem Bauch bekommt, fahren ihre Eltern sofort mit ihr in die Kinderarztpraxis, wo sie direkt weiter ins Krankenhaus geschickt wird.

Diagnose der Ärztinnen und Ärzte: Meningokokken-Meningitis

Im Krankenhaus wird Kelly bereits erwartet. Die Ärztinnen und Ärzte entnehmen Hirnwasser und beginnen umgehend mit einer Antibiotikum-Therapie. Die Laborergebnisse bestätigen den ärztlichen Verdacht, dass Kelly eine Meningokokken-Meningitis, eine Hirnhautentzündung ausgelöst durch Meningokokken-Bakterien, hat. Die Behandlung schlägt gut an und Kellys Zustand verbessert sich rasch. Tamara verbringt jedoch zwei Wochen mit ihrer Tochter im Krankenhaus. Von Meningokokken oder einer Meningokokken-Meningitis hat sie zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas gehört und ihr ist nicht bewusst, dass ihr Kind lebensgefährlich erkrankt war.

Babys und Kleinkinder sind besonders gefährdet, an Meningokokken zu erkranken

Meningokokken sind Bakterien, die über Tröpfchen-Infektionen verbreitet werden.3 Zwar sind Meningokokken-Erkrankungen sehr selten, die Erkrankung schreitet allerdings schnell voran und kann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich verlaufen.3 Besonders häufig betroffen sind Babys und Kleinkinder, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist.1

Erst als Tamara mit ihrer Tochter wieder zuhause ist, beginnt sie, über Meningokokken zu recherchieren und liest Erfahrungsberichte anderer Eltern. Wie viel Glück sie hatten, dass Kelly wohl ohne Folgeschäden überlebt hat, wird ihr erst dann deutlich. Mögliche Folgen einer Hirnhautentzündung können zum Beispiel Entwicklungsstörungen, Krampfleiden, Erblindung und Hörverlust sein.1

Zum Schutz vor den unterschiedlichen Meningokokken-Gruppen gibt es verschiedene Impfungen, die seit vielen Jahren in Deutschland genutzt werden. Bislang hatte die STIKO standardmäßig nur eine Impfung gegen Gruppe C empfohlen.

Jetzt hat die STIKO ihre Impfempfehlung erweitert – für einen bestmöglichen Schutz werden ab sofort zwei Impfungen standardmäßig empfohlen:5

  • Meningokokken-B-Impfung
  • Meningokokken-C-Impfung

Zusätzlich möglich ist die Meningokokken-ACWY-Impfung, welche vor allem bei Reisen empfohlen wird.5

Wichtig: Beide Impfungen sollten frühestmöglich durchgeführt werden, denn Babys und Kleinkinder sind aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems besonders im Risiko.

Frag deine Kinderärztin oder deinen Kinderarzt nach den unterschiedlichen Meningokokken-Impfungen und ihrer/seiner Empfehlung.

Tamara hat ihre Kinder nach den damaligen Standard-Empfehlungen der STIKO impfen lassen. Ihre ältere Tochter ist daher zu diesem Zeitpunkt gegen Meningokokken C geimpft, Kelly mit ihrem halben Jahr noch nicht. Die C-Impfung hätte sie in diesem Fall jedoch auch nicht schützen können, da Kelly an einer anderen Meningokokken-Gruppe erkrankt ist. Inzwischen weiß Tamara, dass es verschiedene Meningokokken-Impfungen gibt.

Informiert euch bei eurer Kinderärztin oder eurem Kinderarzt über Meningokokken-Erkrankungen und Schutzmöglichkeiten

Kelly auf dem Schoß von Tamara

Einen bestmöglichen Schutz vor Meningokokken-Erkrankungen und den möglichen Folgen bieten Impfungen. Daher solltet ihr jetzt eure Kinderärztin oder euren Kinderarzt auf die verschiedenen Impfungen gegen Meningokokken ansprechen und euch frühzeitig beraten lassen.

Tamara und ihre Familie sind mehr als froh, dass sie großes Glück hatten und die Ärztinnen und Ärzte trotz anfänglicher unspezifischer Symptome schnell gehandelt haben. Der heute dreijährigen Kelly ist ihre schwere Erkrankung glücklicherweise nicht mehr anzumerken.