Meningokokken sind Erreger, die – wenn auch selten – schwerwiegende Erkrankungen auslösen können. Babys und Kleinkinder sind besonders gefährdet. Tückisch: Meningokokken-Erkrankungen sind anfangs oft schwer zu erkennen und können innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. Manche tragen bleibende Schäden (z. B. Hörverlust, Amputationen) davon.
Gegen Meningokokken werden Impfungen empfohlen, die Meningokokken-B-Impfung bis zum 5. Geburtstag, voll erstattet durch die Krankenkasse. Lass dich jetzt ärztlich zu allen STIKO empfohlenen Meningokokken-Impfungen beraten.
Bestmöglicher Schutz: Das empfiehlt die STIKO
Die STIKO (Ständige Impfkommission) empfiehlt zwei unterschiedliche Meningokokken-Impfungen5:
- Meningokokken-B-Impfung: Für alle Säuglinge ab 2 Monaten.
- Meningokokken-C-Impfung: Für alle Kinder im Alter von 12 Monaten.
Beide Impfungen sollten jeweils frühestmöglich durchgeführt werden, da Babys und Kleinkinder aufgrund ihres noch nicht vollständig ausgereiften Immunsystems das höchste Erkrankungsrisiko haben.1
Für ältere Kinder empfiehlt die STIKO eine Nachholimpfung gegen Meningokokken B bis zum 5. Geburtstag bzw. gegen Meningokokken C bis zum 18. Geburtstag.
Gut zu wissen: Die Meningokokken-ACWY-Impfung wird vor allem bei Reisen empfohlen.
Lass dich jetzt ärztlich zu allen STIKO empfohlenen Meningokokken-Impfungen beraten!
Was sind Meningokokken?
Meningokokken sind Bakterien. Diese Krankheitserreger können in seltenen Fällen schwerwiegende Infektionen auslösen. Es gibt verschiedene Meningokokken-Gruppen: In Deutschland kommen die Gruppen B, Y, W und C am häufigsten vor.2
KITA, Spielgruppe & Co. – Vorsicht Ansteckungsgefahr:
Das Risiko einer Tröpfcheninfektion steigt, wenn viele Menschen in geschlossenen Räumen zusammenkommen. Bei Kindern ist dies z. B. in Spielgruppe, Kita und Schule der Fall.
Impflücken rechtzeitig schließen
Für dein Kind steht der Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung (z. B. Kita) an? Zeit, einen Blick ins Impfbuch zu werfen: Sind alle nötigen Impfungen erfolgt? Lass am besten von deiner Kinderärztin oder deinem Kinderarzt prüfen, ob Impflücken bestehen – und hole versäumte Impfungen ggf. rechtzeitig nach.
Erfahre hier mehr über das Thema Impfschutz.
Wie häufig sind Meningokokken-Erkrankungen?
Meningokokken-Erkrankungen sind in Deutschland selten. Doch wenn es einen trifft, sind dramatische Folgen möglich.
Umso wichtiger, ist ein frühzeitiger Impfschutz – bereits in den ersten Lebensmonaten.
Warum sind Meningokokken-Erkrankungen so gefährlich?
Plötzlich, schnell fortschreitend – und potenziell lebensbedrohlich. Eine Meningokokken-Erkrankung ist zwar selten, kann aber ernste Folgen haben.
Unspezifischer Krankheitsbeginn – erschwerte Diagnose: Die Symptome einer Meningokokken-Erkrankung können anfangs mit denen einer Grippe verwechselt werden. Eine frühzeitige Diagnose bleibt daher oft aus, wertvolle Zeit geht verloren.
Schneller, potenziell lebensbedrohlicher Verlauf: Innerhalb von Stunden kann eine zunächst unscheinbar wirkende Infektion lebensbedrohlich werden – insbesondere, wenn die Erkrankung in eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) mündet.
Wer ist besonders gefährdet?

Babys und Kleinkinder: Zwar ist die Erkrankung selten, aber Babys und Kleinkinder erkranken am häufigsten, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.1
Daher ist es wichtig, Babys und Kleinkinder frühestmöglich durch die von der STIKO empfohlenen Meningokokken-Impfungen zu schützen:
- Impfung gegen Meningokokken B: Ab 2 Monaten
- Impfung gegen Meningokokken C: Mit 12 Monaten
Erfahre hier mehr zum Thema Impfschutz.
Jugendliche und Erwachsene: Auch Jugendliche und junge Erwachsene haben ein erhöhtes Risiko zu erkranken.1
Was sind mögliche Folgen?
Eine Meningokokken-Erkrankung kann zu lebenslangen Folgeschäden führen oder gar tödlich enden.
Lebenslange Folgeschäden: Jeder 5. Patient kämpft mit bleibenden Schäden, zum Beispiel:4
- Entwicklungsstörungen
- Lernschwierigkeiten und damit einhergehend später Probleme in der Schule
- Hörverlust
- Bleibende Narben oder Verlust von Gliedmaßen durch erforderliche Amputationen1
Tödlicher Verlauf: In Deutschland versterben bis zu 10 % der Patienten an der Erkrankung.3
Welche Symptome können auftreten?
Die Anzeichen einer Meningokokken-Erkrankung sind häufig unspezifisch und ähneln den Symptomen einer Grippe, sodass eine frühe Diagnose selbst für erfahrene Ärzte schwierig ist.
Zu den ersten Anzeichen gehören Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Schüttelfrost.
Bei Säuglingen und Kleinkindern zählen z. B. Fieber, Erbrechen, Reizbarkeit, Lichtempfindlichkeit, Schläfrigkeit sowie eine vorgewölbte Fontanelle (Spalte zwischen den Schädelknochen) zu den möglichen Symptomen.4
Innerhalb weniger Stunden kann sich die Lage dramatisch verschlechtern, wenn es z. B. zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) kommt. Die Anzeichen bei einem schweren Verlauf können punktförmige oder flächige Einblutungen auf Haut und Schleimhäuten sein sowie ein Blutdruckabfall. Es droht Organversagen.
Gut zu wissen: Das typische Meningitis-Symptom der Nackensteifigkeit kann bei Babys fehlen.
Jede Minute zählt!
Beim ersten Verdacht auf eine Meningokokken-Erkrankung gilt: Sofort ins Krankenhaus!
Wie kann ich mein Kind bestmöglich schützen?
Zum Schutz vor den unterschiedlichen Meningokokken-Gruppen gibt es verschiedene Impfungen, die seit vielen Jahren in Deutschland genutzt werden. Bis vor Kurzem hat die Ständige Impfkommission (STIKO) standardmäßig nur die Impfung gegen Gruppe C empfohlen.
Im Januar 2024 hat die STIKO ihre Impfempfehlung erweitert – seitdem wird auch die Impfung gegen Meningokokken B empfohlen.5
Meningokokken B sind in Deutschland für die meisten Erkrankungen verantwortlich.
Wichtig: Beide Impfungen sollten bei Babys und Kleinkindern frühestmöglich in den ersten Lebensmonaten durchgeführt werden.
- Impfung gegen Meningokokken B: Alle Kinder ab 2 Monaten
- Impfung gegen Meningokokken C: Alle Kinder mit 12 Monaten.
Zusätzlich möglich ist die Meningokokken-ACWY-Impfung, welche vor allem bei Reisen empfohlen wird.5
Erfahre hier mehr zum Thema Impfschutz gegen Meningokokken.
Gegen Meningokokken werden Impfungen empfohlen, die Meningokokken-B-Impfung bis zum 5. Geburtstag, voll erstattet durch die Krankenkasse. Lass dich jetzt ärztlich zu allen STIKO empfohlenen Meningokokken-Impfungen beraten.
Erklärvideo: Ein Kinderarzt informiert
In unserem Video erklärt Kinderarzt Dr. Stephan Landwüst, warum es verschiedene Meningokokken-Impfungen gibt.
Hintergrund: Meningokokken-Gruppen
Es werden verschiedene Meningokokken-Gruppen unterschieden.
- Meningokokken B sind in Deutschland für die meisten Erkrankungen verantwortlich.
- Meningokokken C
- Die Meningokokken-Gruppen ACWY2

Abb.: Häufigkeit der verschiedenen Meningokokken-Gruppen in Deutschland
Zum Schutz vor diesen unterschiedlichen Meningokokken-Gruppen gibt es verschiedene Impfungen, die seit vielen Jahren in Deutschland genutzt werden.